Unser Vater wohnte in der Sedanstraße, die heutige Bizetstraße, seine Grundschule war in der Wörthstraße, jetzt Smetanastraße. Die ganze Gegend in Weißensee wechselte ihre Straßennamen nach dem Krieg von einem Schlachtenviertel aus 1870/71 zum Komponistenviertel, aus verständlichen Gründen. Er besuchte später die Aufbau-Schule in der Amalien- Ecke Parkstraße. Diese Schule war eine aus der Reformpädagogik entstandene Schulform für Kinder aus ärmeren Schichten. Das Abitur aber machte er am Köllnischen Gymnasium in Berlin-Mitte. Griechisch und Latein, Begegnung mit der Antike, das war für ihn wohl die prägendste Zeit. Jedenfalls sagte er dem Schriftsteller Horst Drescher 1989: „Jetzt in unserem Gespräch ist mir erst bewusst geworden, dass ich jedem meiner Lehrer eine schöne Buchausgabe gemacht habe.

Die ILIAS, dem Dr. Regner, das war unser Geschichtslehrer; dem Lehrer Holz, der trug keinen akademischen Titel, der gab Latein, den PETRONIUS und unserem Deutschlehrer, Dr. Borchardt den Band GRIMMS MÄRCHEN. So hat sich das gefügt. Dr. Borchardt hat uns immer gepredigt: wenn Sie richtig Deutsch lernen wollen, gutes Deutsch, dann müssen Sie Grimms Märchen lesen.“